Der Stoff aus dem wir Träume bauen.
Inspiration zum Jungfrau Neumond
Jeder Neumond ist wie die kurze Atempause zwischen Aus- und Einatmung, ein Moment der Energieleere, des Innehaltens und Loslassens. Wir können ihn als Saatmoment nutzen, um uns bewusst einzuloggen in die aktuelle Qualität der Zeit.
Der Neumond am 01. September steht im Zeichen Jungfrau und ist eingebunden in eine... – haarig passt nicht so ganz in dem Fall – besser vielleicht: eine ziemlich kantige Zeit. Die Wetterlage zeigt auch astrologisch diesen Sommer ein extremes Wechselspiel der Gefühle.
Es ist eine Zerreißprobe quasi, die uns herausfordert wesentlich zu werden, zwischen Illusion und Wirklichkeit zu unterscheiden, unseren Visionen ein nachhaltiges Fundament zu verpassen, uns von unseren Ängsten nicht beherrschen zu lassen und vor allem: auch auf das rechte Maß dessen zu achten, was unser psychophysisches System auch wirklich vertragen kann. Aber der Reihe nach...
Neumond mit nachhaltiger Wirkung:
Eine Sonnenfinsternis.
Dem morgigen Neumond wird eine besondere Kraft und Wirkung zugeschrieben, da er in eine Sonnenfinsternis eingebunden ist. Sie wird bei uns zwar nicht zu sehen sein. Länger als bei normalen Neumonden wird aber die Energiequalität nachhallen und sich ausbreiten.
Astrologen schätzen die Wirkung etwa auf ein gutes halbes Jahr. Es lohnt sich also mehr als sonst, sich genau jetzt innerlich klar auszurichten – zumal diese zugegeben nicht leichte und Kräfte zehrende Zeit später in diesem Jahr und dann für das gesamte nächste Jahr in eine sehr viel leichtere, dynamischere, Frucht bringendere führt!
Ja, wir dürfen uns auf eine leichtere Zeit freuen, auf die Ruhe nach dem Sturm sozusagen!
Zukunft will gestaltet werden:
Hier und heute.
Aber: Jetzt ist jetzt! Wir können unsere Realität immer nur hier und jetzt gestalten. Mit welcher inneren Haltung wir das JETZT tun oder geschehen lassen, welche Samen wir HEUTE säen, welche Schritte wir HEUTE gehen, worauf wir HEUTE unser Bewusstsein richten, ist relevant und realitätsgestaltend!
Wie nutzen wir also die Energie, mit der wir es HEUTE zu tun haben für eine Realität, die wir MORGEN leben wollen?
Jungfrau hat die Gabe, Alltag zu gestalten, spirituelles Wissen oder künstlerisch kreative Impulse auf den Boden der Tatsachen zu holen (Fische gegenüber Jungfrau! Verstärkt noch durch Neptun – Herrscher von Fische - im eigenen Zeichen am absteigenden Mondknoten!).
Jungfrau ist in der Lage, einen heilsamen Lebensrhythmus zu gestalten, vorhandene Ressourcen optimal zu nutzen, zu verschönern, zu verbessern und verträglich einzusetzen. Hier und Jetzt, in kleinen Schritten und Zwischenstepps.
Darum geht’s: um den Weg der kleinen Schritte hin zur großen Vision, die vielen kleinen Zwischenetappen, die wir gut verkraften und verdauen können, die sich gut und richtig und machbar anfühlen.
Das Saturn-Neptun-Quadrat:
Wie Geschichte geschrieben wird.
Der aktuelle Neumond hängt unmittelbar an der Spannung zwischen Mars/Saturn und Neptun. Das aktuelle Quadrat (seit 2015) zwischen Saturn (Tradition, Werte, Grenzen, Fundament, Ordnung, Gesetz, Struktur) und Neptun (Sehn-Sucht, Vision, Illusion, Traum, Mitgefühl, Opfer, Spiritualität, Heilung, Verbundenheit, Hingabe), ist geschichts-schreibend im persönlichen wie gesellschaftlichen Er-Leben.
Eigentlich löst es sich nun langsam auf – da es nun aber in diese Sonnenfinsternis eingebunden ist, wird seine Wirkung noch einige Monate fortbestehen.
Es ist die letzte große Spannungszeit des Saturn-Neptun-Zyklus, der 1989 zur Zeit des Berliner Mauerfalls seinen Anfang genommen hat und bis 2026 in eine neue Epoche führt.
Allein diese Konstellation hat also eine genauere Betrachtung verdient. Ich werde ihr daher meinen NÄCHSTEN ONLINE SALON widmen. Er findet statt am 11. SEPTEMBER um 18:00 UHR. (HIER klicken und Platz reservieren!)
Extreme Wetterlage und die
Auflösung alter Begrenzungen.
So viel schon an dieser Stelle: Gegenteiliger als Saturn und Neptun können Energien kaum sein. Saturn will Sicherheit, Struktur und Ordnung, Neptun sehnt sich nach einer neuen besseren Welt, will sich hingeben an - und verschmelzen mit - einem größeren Ganzen.
Es ist also kein Wunder, dass wir uns vielleicht auch innerlich hin und hergerissen fühlen – eben wie zwischen fundamentalen Regengüssen und verheißungsvollem Sommerschein – dazwischen immer mal wieder verwirrende Nebelbänke.
Wenn unsere alt-bewährten Strukturen, Sicherheiten und Fundamente (Saturn) – und das sind sowohl unsere ganz konkret materiellen Sicherheiten als auch unsere seelischen Schutzmechanismen und Egostrukturen - aufweichen und weggespült werden (Neptun), so fühlt sich das einfach verunsichernd und erschöpfend an!
Umgang mit Ängsten:
schein-stark, süchtig und erschöpft.
Die Frage ist nur: wie gehen wir um mit unseren Verunsicherungen und Ängsten. Angst ist ein sinnvoller lebenserhaltender Schutzmechanismus. Es ist normal Ängste zu haben und spüren zu können, wo wir uns auch schützen wollen.
Das Überspielen von tiefen Ängsten führt oft zu enormer Leistungsbereitschaft, Kraft-Anstrengung und vor allem auch: Sucht. Die Wahrung des Scheins von Stärke und die Flucht in die Sucht dienen dann der Vermeidung von Realität – und der Verdrängung einer emotionalen Wahrheit, in vielleicht sehr schmerzhaft ist.
Wir müssen aber keine omni-potenten Superhelden sein! (Auch wenn uns das die Szene der Selbst-Realisierer bisweilen vermitteln will...) Wir dürfen auch Schwächen, Bedürfnisse und Ängste haben, wir dürfen auch weich sein!
Das macht uns zu den Menschen, die wir nun einmal sind! Und die Zeit ist zum Glück reif dafür, dass wir das Korsett des falschen Scheins immer weiter ablegen dürfen.
Das Geschäft mit der Angst:
Mitgefühl statt Kampf und Krampf.
Die Kehrseite aber ist, dass wir uns von unseren Ängsten beherrschen lassen, unfrei werden in unserer Lebensgestaltung und und unseren Entscheidungen. Und so zu Opfern werden unserer beschränkenden Entscheidungen und Erfahrungen und all derer, die mit unseren Ängsten und Gefühlen von Mangel so gute Fänge (!) machen – mit der Angst nicht genug zu haben, mit der Angst nicht gut genug zu sein.
Wenn aber alles Fremde, Neue und Unvorhersehbare uns so sehr lähmt, dass wir die Mauern um und in uns immer höher ziehen, dann engen wir uns fürchterlich ein, werden hart, verkrampft, verbittert und starr. Wir verschließen uns – seelisch, emotional, physisch, sozial – und schneiden uns damit letztlich ab vom natürlichen Fluss des Lebens.
Oder wir hauen drauf, halten fest, sind hart mit uns und anderen, werden aggressiv – anstatt uns selbst und anderen mit dem Mitgefühl zu begegnen, das wir doch eigentlich so nötig haben. Mitgefühl integriert! Angst trennt und schließt aus.
Visionen brauchen Mut:
Auf zu neuen Lebens(t)räumen...
Wachstum und Evolution – ebenso wie unsere Träume und Visionen - haben aber immer damit zu tun, alt Bewährtes zu erweitern, Grenzen zu weiten, fremde Kontinente zu erkunden, uns dem Unbekannten mutig zu öffnen, Impulsen und Ideen, die scheinbar aus dem Nichts „in uns einfallen“ nachzugehen und Bildern, die aus der Tiefe unsere Seele kommen, Gestalt zu geben.
Wir brauchen Visionen und Träume, die uns ziehen, die uns die Kraft geben aufzubrechen in ein neues Land, in eine bessere Welt, die das wir als lebenswert erachten und eine Zukunft, die wir heute gestaltenswert empfinden.
Übers Kinderkriegen wird oft gesagt: „..zum Glück weiß man als Mutter vorher nicht, wie krass eine Geburt wirklich ist, es würden keine Kinder geboren.“ Und gleichzeitig: „nichts hat so sehr mein Leben verändert – und beschenkt.“
Träume brauchen Hingabe,
Zeit, Vertrauen und: eine Form!
(jedenfalls wenn sie auf die Erde sollen..)
Das scheint mir eine schöne und fruchtbare Metapher zu sein für jedes Träume-Bauen – vielleicht auch für jeden künstlerisch kreativen Prozess, für jede neue Liebe, für jede mutige Flucht in ein unbekanntes Land.
Man weiß vorher einfach nicht, wie es ausgeht, obs gesund ist, ob die neue Liebe halten, das neue Werk gelingen wird. Es braucht eben einfach Mut und Vertrauen! Da sind wir wieder bei Neptun.
Halten wir zu sehr fest am alten Gesetz, dann wird Neptun uns umso mehr belehren wie machtvoll die ozeanischen Weite ist, wie machtvoll unser Sehnen ist.
Der Schmerz der Sehnsucht:
Hingabe statt Flucht in die Sucht!
Und andersherum: zollen wir dem formgebenden Prinzip Saturns keinen Respekt, finden wir nicht die nötige Disziplin, nicht die nötige Struktur – dann bleibt unser Traum eine Illusion, eine Flucht, versandet im Nebel, in formlosem Allerlei oder gar in der Sucht.
Sucht nach ... immer mehr, immer weiter, immer schneller, immer wieder, immer öfter, immer weniger befriedigend? Weg von... uns selbst, unseren Herzen, unseren Sinnen, weg von dem was jetzt im Moment wirklich ist?
Weg von dem Menschen, der uns jetzt im Moment gegenübersitzt, weg von der schnöden kleinen Tages-Aufgabe, die ich genau heute erledigen kann, weg von dem Gewahrsein meines Körpers und seinen Bedürfnissen.
Kaum eine Emotion ist so schmerzvoll wie die Sehnsucht, kaum eine so ein starker Treiber für unser Glauben, unser Mitgefühl, unseren schöpferischen Ausdruck - wenn wir sie halten und transformieren anstatt sie zu betäuben.
Heilsame Desillusionierung –
schafft Raum für das was wirklich ist.
Keine Liebe, kein Werk, kein Traum beginnt im „wenn dann erstmal“ dies und das. Jede Liebe beginnt genau jetzt, in der Hingabe an das was jetzt wirklich ist. Und das ist im besten Sinne, was Jungfrau uns lehren kann. Jungfrau ist die fleißige und hingebungsvolle Liebesdienerin im Kosmos - feinsinnig, feinfühlig, realistisch und nutzbringend.
Und noch ein Wort zum Schluss:
Jedes Kind verändert ein Leben komplett, jede Flucht in ein anderes Land verändert ein Leben komplett. Immer wird auch etwas zurückgelassen. Und das ist der Preis, den wir berücksichtigen müssen, wenn wir fleißig an unseren Träumen bauen. Was bist Du bereit, auch los- und hinter Dir zu lassen?
Von Herzen viel Mut, Vertrauen und Hingabe auf Deinem Weg!
JULIA ENGEL
NEU:
Am 11. September 2016 um 18:00 findet mein
2. Astrologischer Online Salon statt.
Du kannst Dich HIER in die Gästeliste eintragen!
Und hier wie gehabt noch meine Anregung
für dein persönliches Neumond Update:
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Was ist deine größte, tiefste Sehnsucht?
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Was ist deine größte, tiefste Angst auf dem Weg dorthin?
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Wie kannst Du deinem Sehnen Ausdruck geben?
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Wo siehst du klar und realistisch deine Möglichkeiten?
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Wo bist du einer Illusion auf den Leim gegangen?
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Wo gehst du massiv über deine Grenzen?
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Wo fehlt dir die nötige Form und Struktur?
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Erlaube dir eine Vision zu haben, fülle sie aber vor allem mit inneren Qualitäten: wie fühlt es sich an, wenn...
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Male sie dir so intensiv wie möglich aus, gib ihr ein Bild.
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Behalte sie im Hinterkopf UND lass sie gleichzeitig wieder los.
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Dann gehe den Weg der kleinen machbaren und gesunden Schritte.
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Jeden Tag drei kleine machbare Etappenziele, nicht mehr und nicht weniger.
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Schaue deiner größten Angst ins Gesicht und umarme sie.
(Mehr dazu HIER im Artikel über die mitfühlende Kriegerin.)
Foto: pixabay
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